Hühnerauge (Clavus)
Meistens ein Hilfeschrei der Haut
Rein vom medizinischen Standpunkt betrachtet ist ein Hühnerauge eine schmerzhafte Hornschwielenbildung mit zentralem, in die Tiefe gerichtetem Sporn oder Hornkonus und entsteht durch chronischen Druck auf knochennahe Haut. Vereinfacht ausgedrückt kann man aber auch sagen, dass das Hühnerauge ein Hilfeschrei der Haut gegen zu enge (modische) oder schlecht passende Schuhe ist. Allerdings können auch durch Zehenfehlstellungen (Hammer- oder Krallenzeh) oder durch zu starke Belastungen Hühneraugen entstehen.
Je nach Lokalisation, Hautbeschaffenheit, Erscheinungsbild und Dauer des Bestehens der Hühneraugen unterscheidet man in der medizinischen Fußpflege verschiedene Arten von Hühneraugen. Häufig erfordern sie in ihrer Behandlung zusätzliche Maßnahmen (Druckschutzlösungen). Zu den klassischen Hühneraugen zählen:
- hartes Hühnerauge (Clavus durus)
- weiches Hühnerauge (Clavus mollis)
Schmerzhafter sind in den meisten Fällen:
- Clavus neurovascularis)
- Clavus neurofibrosus)
- Clavus papillaris)
Von den allseits bekannten Hausmitteln wie Zwiebelpflaster oder selbst angerührten Tinkturen sehen Sie bitte ab. Auch sollten Sie der Verlockung widerstehen, ein weiches Hühnerauge mit einem Messer oder einer Schere zu beseitigen. Die Verletzungs-oder Infektionsgefahr ist einfach zu groß. Weiterhin rate ich persönlich von Hühneraugenpflaster ab. Diese Pflaster enthalten Salizylsäure deren Zweck es ist, die Haut aufzuweichen weil sie ätzend wirken. Verrutscht dieses Pflaster jedoch, wirkt die Salizylsäure leider auf der gesunden, intakten Haut und ruft weitere Hautschädigungen hervor.
Häufig wird das im Vergleich harmlosere Hühnerauge auch schon mal als Warze angesehen. Der Unterschied zwischen einem Hühnerauge und einer Warze ist jedoch nur für das geschulte Auge zu erkennen.
Was können Sie tun?
Zuerst einmal sollten sie die Ursache suchen. Meistens ist es der Schuh. Nehmen Sie Ihre Schuhe innen und außen genau unter die Lupe. Finden Sie drückende Innen- oder Außennähte, trennen Sie sich von dem Schuh – egal wie teuer er war. Und dann begeben sie sich in fachkundige Hände: zum Podologen.
Sollten Ihnen allerdings die aktuellen Modeerscheinungen im Schuhmarkt wichtiger sein als Ihre Fußgesundheit, dann können sie sich den Gang zur medizinischen Fußpflege sparen und plagen sich dann einfach mit dem schmerzenden Hühnerauge rum. Oder Sie beherzigen den einfachen Satz: